SALURN - Zur Geschichte
Stammvater der Herren von Salurn war Rupert I, dessen Erwähnung auf die Jahre 1165 und 1166 zurückgeht, als er als Zeuge bei der Verfassung amtlicher Urkunden in Bozen berufen wurde. Die Rupertiner von Salurn stammten ursprünglich aus Frickendorf in Bayern und gehörten dem Stand der liberi nobiles an, was durch deren frühen Burgenbesitz und die Ausübung gräflicher Gewalt in Salurn und Cembra erwiesen ist. Mit der endgültigen Niederlassung der Rupertiner im Trientner Raum fällt die Errichtung der Haderburg in den 1160er Jahren zusammen. Beim Erlöschen der Rupertiner in der männlichen Linie gingen das Schloss und dessen Herrschaft an die Gralandiner über.
Das Dorf Salurn, am Fuße der Haderburg, befindet sich auf einer Meereshöhe von 224 m nahe der gleichnamigen Klause. Von alters her kennzeichnet es den Berührungspunkt des italienischen Sprachraums mit dem deutschen, am südlichsten Ende Südtirols.
Die Siedlung ist auf dem Schuttkegel des Titschenbachs entstanden, der noch heute als Wasserfall oberhalb des Dorfes zu Tal stürzt. Die Hauptstraße des Dorfes und die Straßen, die am Schuttkegel hinab führten und konzentrisch zum selben angeordnet waren, dienten bei Hochwasser gleichzeitig als Gräben für den Abfluss des Wassers vom Titschenbach in Richtung Etsch. Die Anordnung der Häuser, die Barbakanen an deren Talseite und die Hausmauern selbst zeugen davon, wie gekonnt sich die Bewohner gegen das Hochwasser zur Wehr setzten.